Univariate Datenplausibilisierung in der Wasserwirtschaft
Die Workflows der hetida platform ermöglichen eine univariate Datenplausibilisierung, um fehlerhafte Messwerte schnell zu erkennen. Wie in einem solchen Fall aus der Wasserwirtschaft vorgegangen wird, beschreiben wir in diesem Beitrag.
Zielsetzung der Plausibilitätsprüfung
Am 24.11.2024 fehlen zunächst einige Werte, dann ist der Wasserstand plötzlich drei Meter höher als zuvor und damit sogar oberhalb des maximalen Füllstandes von 600 cm. Die Mitarbeiterin findet bei ihren Nachforschungen heraus, dass der Sensor während des Zeitraums der fehlenden Daten neu konfiguriert wurde – es handelt sich um einen distanzmessenden Wasserstandssensor und die Aufhängungshöhe muss wohl falsch eingestellt worden sein. Das lässt sich leicht beheben. Ärgerlich nur, dass der Fehler erst nach zwei Tagen falscher Messungen auffällt.
Um unplausible Messdaten zu vermeiden, müssen Fehlerursachen möglichst schnell erkannt und behoben werden. Dazu brauchen wir eine automatische Messdatenplausibilisierung, die auf einen Blick eine Übersicht aller fehlerhaft messenden Sensoren bietet. Diese Anforderung setzen wir im Folgenden in der IoT- und Analytics-Lösung hetida platform um.
Dazu gehen wir wie folgt vor:
- Zunächst visualisieren wir für jeden Sensortypen, den die Stadtentwässerung einsetzt, typische unplausible Daten.
- Auf dieser Grundlage führen wir univariate Regeln zur automatischen Erkennung solcher Unplausibilitäten ein.
- Dann nutzen wir diese Regeln zur Messdatenplausibilisierung, indem alle Sensoren der Stadtentwässerung in der hetida platform in einer Hierarchie angelegt und Workflows im hetida designer implementiert werden, welcher die Regeln umsetzen.
- Schließlich erstellen wir in der hetida platform ein übersichtliches Dashboard, aus dem alle Unplausibilitäten in den Daten auf einen Blick hervorgehen.
Beispiele unplausibler Daten
Univariate Regeln zur Erkennung unplausibler Daten
Regel zur Ausreißererkennung: Alle Messwerte, die ungewöhnlich stark von den vorherigen Messwerten abweichen, sind unplausibel. Diese Regel findet Anwendung auf Wasserstands- und Temperatursensoren.
Hierarchische Organisation der Sensoren in der hetida platform
Umsetzung der Regeln im hetida designer
Für jede der oben definierten Regeln zur Messdatenplausibilisierung erstellen wir im hetida designer einen Workflow, der die Zeitreihe der vom Sensor gemessenen Werte als Input entgegennimmt. Anhand der zum Sensortyp passenden Regeln werden alle unplausiblen Daten identifiziert. Der Output ist ein Plot der Zeitreihe, in dem alle fehlerhaften Werte als solche markiert sind. Hier ist der Workflow für einen Wasserstandssensor, der die Regeln zum gültigen Wertebereich und fehlenden Daten enthält:
Das Workflow-Instrument hetida designer erkennt die fehlenden Daten und Werte oberhalb des zulässigen Maximums und markiert diese durch einen orangenen Hintergrund.
Darstellung der Ergebnisse in der hetida platform
Die Mitarbeiterin der Stadtentwässerung legt in der hetida platform nun ein Dashboard an, in dem sie alle installierten Sensoren zusammenführt. Für jeden Sensor wird die gemessene Zeitreihe durch den zum Sensortypen passenden Workflow des hetida designers gesendet und etwaige erkannte Unplausibilitäten gemeinsam mit der Zeitreihe geplottet. Zum hier gewählten Betrachtungszeitpunkt liegen drei Zeiträume unplausibler Daten vor in den letzten 24 Stunden vor, einer der Sensoren ist noch immer betroffen:
Erleben Sie die IoT- und Analytics-Plattform live und vereinbaren Sie einen Termin.
Unsere Experten werden sich kurzfristig mit Ihnen in Verbindung setzen.
Wir freuen uns auf Ihren Kontakt.